Wie sicher ist unsere Energie-Versorgung?

12.12.2022

Wie müssen die Weichen durch die Politik für die Versorgung mit Wärme und Strom für die Zukunft gestellt werden?

Der CDU Kreisverband Pinneberg und die CDU Barmstedt luden am vergangenen Freitag zu der Diskussionsveranstaltung „Künftige Energiepolitik für Deutschland“ ein. Das Thema stieß auf große Resonanz. Mehr als 60 Gäste kamen zu der Veranstaltung ins Humburg-Haus und wurden von Uwe Runge, Vorsitzenden der CDU Barmstedt, dort begrüßt.

Mark Helfrich, direkt gewählter CDU Bundestagsabgeordneter für den Kreis Steinburg und energiepolitischer Fachsprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, führte in das Thema ein und erläuterte die Sinnhaftigkeit des LNG-Terminals in Brunsbüttel. Zudem berichtete Helfrich auch von den Debatten des Bundestages zur zukünftigen Energieversorgung.
Weiter erklärte Helfrich, dass Wasserstoff als Energieträger in unterschiedlichen Regionen unserer Erde emission-frei produziert werden kann und es möglich ist, diese Energie global zu transportiert und global zu nutzen. Auch hierfür werden die Terminals an den Küsten benötigt.

Sören Schuhknecht, Leiter der Stadtwerke Elmshorn, schilderte anhand von Beispielen die aktuelle Versorgungslage und die Situation, wie die Stadtwerke die Lage in den nächsten Monaten sehen. Höhere Flexibilität im Bereich Strom wird viele Investitionen und weiterhin hohe Preise zur Folge haben. Der Strompreis wird auch in der näheren Zukunft über 40 Cent betragen. Beim Gaspreis wird es zu den eigentlichen Extrem-Preisen erst in 2023 und 2024  kommen. Allerdings wird Im Vergleich zum Vorjahr 2021 momentan 25-30% weniger Gas verbraucht. Die Preiserhöhungen sorgen jetzt schon für ein Umdenken. Aus dem sparsameren Umgang mit Energie folgern Investitionen in energetische Sanierungen von Gebäuden.
Landwirt Hansjörg Thießen aus Borstel-Hohenraden, Betreiber einer dortigen Biogasanlage, beschrieb die Situation eines Bio-Energie-Erzeugers. Es wurde in der Diskussion deutlich, dass unsere autarke Energieversorgung in Deutschland auf permanent verfügbare Wärme und Strom aus Bioenergie angewiesen ist, insbesondere in den Zeiten, in denen andere Energiegewinnung nicht zuverlässig ist. Eine Übergewinnsteuer, die auch Landwirte als Erzeuger von Bioenergie hart trifft, die auf ihrem Hof in zukünftige Energieformen investiert haben und investieren wollen, wird als ungerecht empfunden und auch von der CDU abgelehnt.
Die Diskussionsrunde mit den Besuchern der Veranstaltung wurde vom CDU-Kreisvorsitzenden Christian von Bötticher moderiert.

Klar wurde, dass der Energiemix der Zukunft aus Wasserstoff, Biogas, Erdwärme, Fernwärme, Windkraft, Solarenergie und auch fossilen Brennstoffen bestehen wird. Es muss geklärt werden, welche Form der Energiegewinnung in welcher Region effektiv erfolgen kann, wie diese sinnvoll gefördert werden können und bestmöglich genutzt werden; so wie dies auch die Frage in Schleswig-Holstein ist. Das Energiepotenzial in Schleswig-Holstein ist die Windkraft und dieses Potential darf nicht in abgestellten Windrädern und sogenanntem „Wegwerfstrom“ münden.
Festgestellt wurde, dass man in Deutschland zu langsam bei der Prüfung und sinnvollen Umsetzung weiterer, alternativer Energieformen ist, wie z.B. der Geothermie, d.h. der Nutzung von Erdwärme in der obere, zugänglichen Erdkruste.
Sinn und Nutzen müssen sorgfältig betrachtet werden. Im Sinne der sinnvollen Energiegewinnung darf es aber keine bürokratischen Hemmnisse mehr geben.

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